Manssanella Valley

Wann	2007-06-02
Wie weit	80 km
Wie hoch	1686 m (aufsummierte Anstiege laut Garmin)
Höchster Punkt	1200
Dauer	ca. 10:40 stunden (inklusive pausen)
Energieverbrauch	ca. 4690 kcal
Google Earth	Komplette Tour mit Fotos verfügbar
MotionBased	hier

 

Meine heimliche top tour fuehrte mich in das valley nahe dem Puig Massanella welcher mit 1349m der hoechste zivile punkt sein duerfte. Nahe dem berg fuehrt ein auf Google-Earth deutlich sichetbarer weg bis auf 1200hm, den musste ich natuerlich erforschen. Der urspruengliche plan hatte sogar vorgesehen dass ich die abfahrt wieder ueber das Refugio Tossals Verds erledige. Schon bei der planung gabs eine gewisse ungewissheit da der anfangs deutlich sichtbare weg irgendwann im Wald muendet und nicht mehr sichtbar ist. Die route galt daher als ungewiss. Zu unrecht, wie sich herausgestellt hat. Die tour habe auch bis ca. zur Tankstelle auf der C710 (MA-10?) absolviert.

Kaum von der strasse runter, muss man auch schon Maut zahlen. Wie am schild geschrieben stand ist das aus gruenden notwendig welche ausserhalb des einflussbereichs der netten maut kassierer liegt. Es steht auch angeschrieben dass die maut EUR 4 betraegt, dennoch hab ich 6 abgelegt. Nunja, soll so sein, schliesslich habe ich ja eine ordentliche rechnung bekommen auf der auch vermerkt ist dass ich mit dem bike unterwegs war (rechtfertigt das den mehr-preis?). Der nette spanier hat mir auch noch versucht irgendetwas zu sagen. Ich nehme mal an es soll beim runterfahren aufpassen. ich hab das mit einem grinsenden nicken abgetan. ich hatte das gefuehl dass die gegend ein wohl bekanntes biker paradies ist, denn bei der tankstelle haben einige autos mit MTB's geparkt. Die einheimischen habe gerade die raeder montiert. Ich glaube sie sind dann auch dort gefahren.

Zur restlichen strecke gibt es nicht allzuviel zu sagen. Man sieht den Puig Major...

Man hat nen netten blick in das gefahrene Valley...

Man erreicht die baumgrenze und erspaeht den Puig Massanella...

Man erklimmt das Valley immer weiter. Und dazu muss ich jetzt schon was sagen. Die strecke ist wirklich anstrengend. Nicht weil sie so steil ist (das auch, aber das alleine waere nicht das problem) sondern weil das lose geroell die hoelle zu befahren ist. Zumindest bergauf. Man bekommt am foto rechts einen kleinen eindruck davon, ein bisschen besser sieht man es am naechsten...

Und das ist noch ein eher harmloser teil. Fakt ist dass ich ueber recht grosse strecken geschoben und sogar getragen habe.

Klickst du rechts um steine zu sehen.

Noch ein stueckchen weiter rauf...

..bis man dann eine ruine erreicht. Im hintergrund kann man Alcudia sehen (wenn man weiss wo es ist ;). Wenn man es soweit geschafft hat, fehlt nicht mehr viel. Ich hab dort eine etwas groessere pause eingelegt und die gelegenheit genutzt der natur mit etwas giesswasser unter die arme zu greifen. Interessant, nicht wahr? Ja, ist es, denn ich will hier ein fuer alle mal festhalten dass ich es NICHT LUSTIG finde wenn sich, nach stunden einsamkeit in der tramuntana, herausstellt dass der weg hinter dem zur erleichterung auserwaehlten busch in genau diesem moment von wanderen beschritten wird. Ja warum pinkel ich auch genau dort? WEIL DORT GARKEIN WEG WAR! Ich hab mir natuerlich extra ein abseits gelegenes plaezchen ausgesucht, nur leider haben die wandere nicht den weg beschritten den ich befahren habe, sondern sind einfach gerade den berg rauf gegangen. Und wer pinkelt dort gerade? Bei gelegenheit muss ich untersuchen ob sich dieser effekt kommerziell als notruf system vermarkten laesst.

Wie schon erwaehnt ist man dann gleich "oben". Der weitere weg zum Puig Massanella ist nicht mehr befahrbar. Die im foto sichtbare mauer ist auf Google-Earth klar als linie erkennbar. Auch der weg ist auf den satelliten bildern gut zu sehen. Und wie am Foto zu sehen ist, ist das eine wohlbeschriftete wander route. Die angegebenen zeiten beziehen sich natuerlich auf wanderer (z.b. Refugi des Tossals Verds ist mit 2 h 30 min. angeschrieben). Wie ich noch tollkuehn zuhause geplant habe, habe ich natuerlich gedacht dass ich dort weiter fahre und wieder eine super runde hinlege. Obwohl durch den wegweiser die ungewissheit der waldstrecke weggefallen ist, blieb die ungewissheit ob die strecke eventuell unwegsam ist (schliesslich bin ich am weg zum Refugi schomal an einer "interessanten" stelle gelanded bei der ich dann kehrt gemacht habe). Seit dieser erfahrung hatte ich auch nicht mehr wirklich vor ueber das Refugi zu fahren, sondern einfach nur zurueck.

Dennoch habe ich den weg ein wenig befahren. Nur ein bisschen um einen eindruck zu bekommen. Wie rechts zu sehen ist, bietet dieser weg einen fantastischen ausbklick, unter anderem auf den Puig Major. Noch ein klein wenig hoeher und man koennte das Cuber Reservoir sehen (siehe Google Earth). Der weg war auch deutlich einfacher zu befahren als der aufstieg. Kaum geroell, also wirklich einfach :). Nichts desto troz habe ich kehr gemacht, den schliesslich hatte ich bei der abfahrt noch etwas besonderes vor...

Die abfahrt war technisch sehr anspruchsvoll. Staendig ist ein reifen irgendwo abgerutscht und viele kehren. Ich habe diese jahr ins zeichen des technik trainings gestellt. Schon seit Maerz versuche ich meine fahrtechnik gezielt zu trainieren (vorallem balancieren, der basic skill schlecht hin). Und es hat sich ausgezahlt. Hinauf musste ich schieben und tragen, aber hinab habe ich die strecke gemeistert. Fuer meine verhaeltnisse eine durchaus gute leistung :). Als besonders schmakerl habe ich mir den wanderweg Lluc - Pollenca fuer die abfahrt aufgehoben. Hinauf bin ich sie ja zuvor gefahren, doch an diesem tag habe ich sie berg ab genossen. Herje, es war ein genuss. Overall gesehen war es die schoenste abfahrt meines lebens, von 1200hm bis ca. 100hm runter, fast ausschliesslich off-road, grossteils technisch anspruchsvoll (fuer meine verhaeltnisse). Und wie so oft ergeben neue winkel neue perspektiven. So zum beispeil der blick auf den Formentor rechts. Rechts im hintergrund sieht man den Puig de Maria mit dem kloster drauf.